In Oregon begegneten wir einem besonders Völkchen. Die Leute sind offener, liberaler und grüner als sonst wo in Amerika und sie sind freundlicher und höflicher als in der Schweiz. Kein Wunder sind einige gar nicht begeistert vom aktuellen Präsidenten. Im Auto hören wir einmal mehr den Flowerpower Song "San Francico" (1967) und fahren zurück nach Portland. Morgen fliegen wir nach New York.
0 Comments
Das erste Mal sehen wir ein Strand mit vielen Leuten. Diese Sanddüne hochzukriechen, ist DIE Attraktion in Pacific City. Es ist höllisch anstrengend! Als würde man einen Hang voller Neuschnee hochkriechen. Aber oben geniesst man einen tollen Ausblick auf den Pazifik.
Die Strände Oregons sind zwar traumhaft schön, aber meistens menschenleer. Grund mag der ständig wehende, kalte Wind sein, der auch uns zu schaffen macht. Windjacke und Stirnband sind ständig dabei. Dafür brechen sich die Wellen drei und vierfach bis sie an Land treffen.
In den Restaurants hört man die Rolling Stones oder Canned Heat, Bilder von John Lennon hängen an der Wand. Einen Canabis Club gibt es in jedem Ort, und Batikshirts leuchten überall in frischen Farben. Die Frauen tragen zwar keine Blumen im Haar, aber viele Männer tragen ihr Haar schulterlang oder zu einem Rosschwanz gebunden. Beim Bäcker gibt es sogar ein Brot, das "Hippi" heisst. Ja, die Hippies verbringen offenbar ihren Lebensabend hier in Oregon. Zwischen Florence und Newport führt der Highway 101 meistens direkt dem Ozean entlang. Fast bei jedem View point halten wir an und geniessen den Ausblick auf den Pazifik. Besonders spannend ist es, einer Gruppe von Seelöwen zuzuschauen, die vom offenen Meer auf einen Felden zurück klettern. Kaum haben sie es auf den Felsen geschafft, springen sie wieder kopfvoran zurück ins Meer. Zwar sind sie nicht ganz so elegant, aber Sie scheinen viel Spass zu haben dabei.
Parallel zur Pazifikküste erstrecken sich auf einer Länge von 50 Kilometer riesige Sanddünen. Zunächst geniessen wir die Ruhe und den tollen Blick über die Dünenlandschaft. Wir scheinen ganz alleine zu sein. Doch dann düsen ab und zu einzelne All-Terrain-Vehicles vorbei. Es ist DER Spass für Adrenalin Junkies - denken wir. Am Nachmittag sitzen auch wir in einem solchen Gefährt und geniessen phantastische Ausblicke über den Pazifik und auf überraschend auftauchende wunderschöne Seen Mitten in der Wüste. Wir kapieren auch, dass das Rauf und Runter rasen - vegleichsweise - harmlos ist. Der ganz grosse Kick ist die Achterbahnfahrt mit Schräglage - schaurig schön! Manchmal erweisen sich Umwege als die besseren Wege. Unser heutiger Umweg führt uns durch wunderschöne Lavafelder. Es scheint als ob die Lava gerade eben vom Vulkan heruntergeflossen sei, aber tatsächlich liegen die Boller schon seit 3000 Jahren hier. Dann tauchen von dichtem Moos behangene Bäume auf, die uns so faszinieren, dass wir uns spontan entscheiden, durch eine Art Märchenwald zu wandern. Umgestürzte Bäume liegen wie ein Riesenmikado neben dem Weg und im Flussbett. Nur wenn die Bäume auf den Weg stürzen, schneidet man ein Stück heraus, so dass die Wanderer ihren Weg fortsetzen können, bis sie zu einem Weiher mit türkisblauem, glasklaren Wasser gelangen.
Ein bischen Halbwüste muss es auch bei diesem Amerika Urlaub sein. Wir entscheiden uns für die Painted Hills im östlichen Oregon. Die Hügel leuchten in allen erdenklichen rot und orange Tönen, ein Paradies für Photographen. Und wie es sich für eine Halbwüste gehört, ist es höllisch heiss.
Ich finde keine Worte für das Spektakel und die Bilder sind nur eine fahle Andeutung dessen was man wirklich sieht. Wir verlassen Corvalis tief ergriffen und fahren Richtung Wüste. Heute haben wir Corvallis erkundet und nach einem schönen Platz gesucht, um morgen die Sonnenfinsternis zu beobachten. Wir haben uns für diese Wiese 5 Minuten vom Hotel entschieden. Der Wetterbericht sagt weiterhin einen wolkenlosen Himmel voraus.
|
ArchivesCategories |